Barbara Thompson's Paraphernalia - Never Say Goodbye
Produktdetails
Beschreibung
"Dies ist unser bisher jazzigstes Album", sagt Barbara Thompson über ihre 13. Veröffentlichung für Intuition.
"… Jon [Hiseman] und ich haben uns nie wirklich als Jazzmusiker gesehen. Ich begann mit klassischer Musik, und obwohl Jon mit Jazzmusik anfing, hatte er immer das Gefühl, dass sie irgendwie nur 'second-hand' war, und begann daher schon bald, auf seine eigene Art zu spielen, was in seinen berühmten Jazz-Rock-Bands der Sechziger und Siebziger gipfelte. Als ich Mitte der Siebziger meine erste Version von Paraphernalia gründete, schrieb ich schon Musik für sie, die viele der Jazzmusiker, die damals der Band angehörten, ziemlich seltsam fanden. Als die Band sich nach und nach zu dem entwickelte, was sie heute ist, fanden wir uns bei unseren Auftritten oft in Jazzclubs wieder, aber wie unsere Promoter uns so oft gesagt hatten, bestand die Menge, die dafür bezahlt hatte, uns zu sehen, aus Leuten, die man normalerweise nie auf einer der anderen Jazzveranstaltungen sah. Ich nehme an, dass es jetzt an der Zeit ist, den ständigen Einfluss anzuerkennen, den Jazz und Improvisation auf unsere Musik hatten und haben. Daher die Entscheidung, jetzt all denjenigen großen Musikern, Komponisten und Bands zu huldigen, die Jazz zur vielleicht lebendigsten, pulsierendsten und anspruchsvollsten Musik der letzten hundert Jahre gemacht haben. Das Album enthält zwei bekannte Standards, die von meinen Lieblingsjazzkünstlern, John Coltrane und Benny Golson, geschrieben wurden. Die Bearbeitungen haben riesigen Spaß gemacht, insbesondere 'Giant Steps', in der Jons treibende Drums die Führung übernehmen. 'Living in the Fast Lane' wurde ursprünglich as dreisätziges Konzert für Tuba und Bigband komponiert und 2004 in Hamburg von der NDR Big Band uraufgeführt. Seitdem wurde es schon mehrfach mit verschiedenen Ensembles übertragen, und ich konnte nicht widerstehen, einen Schritt weiter zu gehen und es mit Hilfe von Pete Lemer für Paraphernalia und einige der besten Blechbläser Englands neu zu bearbeiten."
Im ästhetischen Sinn ist Barbara Thompson nie eine Revolutionärin gewesen. Sie hat keinen neuen Stil, keine neue Einstellung und kein neues Konzept entwickelt. Aber das war auch nie ihre Absicht. Ihr ging es eher darum, die "Männer unter sich"-Haltung aufzubrechen und ihr Publikum tiefer in ihre Musik hineinzuziehen, als es im exzentrischen Jazz der Siebziger üblich war. Ihr Markenzeichen war fesselnder, einladender, aber kompromissloser Jazzrock. Sie befreite ihren Jazz von allen Vorbehalten. Ihre unerschrockene Offenheit machte es für sie leichter, alle vorstellbaren Genres – ob Klassik, Pop- oder Weltmusik – in ihre Musik einzubauen und sich leichtfüßig zwischen den verschiedenen widersprüchlichen Schulen und Epochen des Jazz zu bewegen, ohne jemals auf programmatisches Denken oder Logos zurückgreifen zu müssen. Dadurch, dass sie zusammenführte, was anderswo ausgeschlossen war, perfektionierte und verfeinerte sie die Ideen ihrer experimentelleren Zeitgenossen. Aber im Gegensatz zu vielen ihrer männlichen Kollegen fand Barbara Thompson dort Anerkennung, wo Jazz normalerweise keine Chance hatte. Sie brach schon früh mit dem amerikanischen Muster. Sie erforschte nicht unbedingt neues Territorium im europäischen Jazz, aber sie gab ihm ein neues Gesicht, von dem er noch heute profitiert. Von Anfang an hat sie eine Sprache gepflegt, die zeitlos zu sein versprach und die die unterschiedlichsten Stile übernehmen konnte, ohne sie zu verzerren. Als solche haben ihre ornamentalen, arabeskenreichen Kompositionen, in denen der nicht zu weiche Klang des Saxophons organisch bleibt und ins Ensemble zurückführt, nichts von ihrem hypnotischen Feuer verloren.
"Never Say Goodbye" ist eine umwerfende und – für manche vielleicht – unerwartete Rückkehr von einer der produktivsten Musikerinnen.
Inhalt
Still Waters
Living In The Fast Lane
Never Say Goodby (The Tango That Got Away)
Giant Steps
Finger Dancing
Son Of A Gun
Are You Real