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Werk der Woche - Richard Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg

Die Opéra Monte-Carlo gibt zum 19. Februar 2017 die Pariser Fassung des Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg von Richard Wagner. Erstmals in seiner Karriere wird hierbei der argentinische Tenor José Cura die Titelpartie singen. Die musikalische Leitung übernimmt Nathalie Stutzmann, Regie führt Jean-Louis Grinda.



Die hier verwendete französischsprachige Pariser Fassung von 1861 entwickelte Wagner aus seiner Dresdner Fassung der Uraufführung von 1845. Sie unterscheidet sich sowohl im Libretto als auch in der Partitur. Die Übersetzung des Librettos übernahm hierbei Charles Nuitter, in enger Zusammenarbeit mit Wagner selbst. Musikalisch versuchte der Komponist nicht nur sein Werk an die Konventionen der Pariser Opernhäuser anzupassen; viel eher noch ist die Pariser Fassung von der kompositorischen Entwicklung Wagners geprägt, der zu diesem Zeitpunkt bereits Tristan und Isolde vollendet hatte. Auch wenn die Pariser Uraufführung zunächst nicht von Erfolg gekrönt war, so löste sie doch im Folgenden eine Wagner-Verehrung in Frankreich aus. Noch heute stehen die Dresdner und die Pariser Fassung gleichberechtigt nebeneinander. Wagner selbst äußerte sich zu seiner Pariser Fassung:
Ich werde also eine ganz neue, bei weitem reicher entwickelte Musik zur 1. Szene (nenne es Ballet) schreiben, um die Venus, mit Beibehaltung der besten Motive, sehr bedeutend umarbeiten und namentlich auch erweitern, zu welchem Zwecke ich neue Verse am Schluss der Scene gedichtet habe. – Richard Wagner

Der die Oper bestimmende Konflikt zwischen exzesshafter und keuscher Liebe wird in der Pariser Fassung besonders deutlich. So wird das Bacchanal nach der Ouvertüre um weitere Rollen ergänzt und in seiner orgienhaften Gestalt ausgedehnt. Das Duett am Ende der Venusberg-Szene ist in seiner harmonischen Gestalt und der Instrumentierung wiederum stark von Tristan und Isolde beeinflusst.

Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg: Drei Fassungen auf einen Blick


Im Rahmen der Richard Wagner-Gesamtausgabe haben die Herausgeber Egon Voss, Peter Jost und Reinhard Strohm in mehr als 30 Jahren die Entstehungsgeschichte von Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg wissenschaftlich aufgearbeitet. Auf dieser Grundlage sind bei Schott Music Partitur, Orchestermaterial und Klavierauszug erschienen. Diese erlauben alle Stadien der Werkgestalt zu vergleichen und stellen eine übersichtliche Form der Dresdner, Pariser und Wiener Fassungen dar. Da Wagner nie eine abschließende Werkgestalt vorgelegt hat, bietet das neue Aufführungsmaterial auch die Möglichkeit, Mischfassungen zu erarbeiten.
Abends Plauderei, welche Richard mit dem Hirtengesang und Pilgerchor aus Tannhäuser beschließt. Er sagt, er sei der Welt noch den Tannhäuser schuldig. – Tagebucheintrag von Cosima Wagner

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg feierte am 19.02. Premiere und ist  in weiteren Aufführungen am 22., 25. und 28.02. an der Opéra Monte-Carlo zu sehen.

Foto: Alain Hanel