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Werk der Woche – Thierry Pécou: Stalker

Postapokalyptische Szenerie in einer gotischen Kirche: Die Oper Stalker von Thierry Pécou beschreitet ganz neue Wege des Musiktheaters und ist ab dem 22.05.2024 in der Abteikirche St-Ouen in Rouen zu erleben. Die Uraufführung im Rahmen des Festivals “Normandie Impressionniste and Curieux Printemps” wird vom Ensemble Variances unter der Leitung des Komponisten dargeboten.

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Werk der Woche – Thierry Pécou: Until the Lions

Am 21. März 2020 hätte die neue Oper Until the Lions von Thierry Pécou in Strasbourg ihre Uraufführung erlebt. Auch wenn die Proben nun wegen der SARS-CoV-2-Krise unterbrochen und die Premiere auf eine der folgenden Spielzeiten verschoben ist, möchten wir das Stück dennoch vorstellen. Bei der Produktion leitet Marie Jacquot das Orchestre Symphonique de Mulhouse, die indische Künstlerin Shobana Jeyasingh führt Regie und übernimmt die Choreographie. Die Opéra National du Rhin hat das Werk in Auftrag gegeben.


Until the Lions ist eine Adaptation des gleichnamigen Romans von Karthika Naïr. Der Titel stammt von einem bekannten afrikanischen Sprichwort: Solange die Löwen ihre Geschichte nicht selbst schreiben, werden nur die Jäger berühmt. In einer Abwandlung des großen hinduistischen Volksepos Mahabharata erteilt die indische Autorin in ihrem Buch den Frauen das Wort, die unter männlichem Machtmissbrauch und Krieg leiden.

Thierry Pécou – Until the Lions: Stimmen aus dem Mahabharata

Das Stück konzentriert sich auf eine Episode um die Prinzessin Amba, die vom unbesiegbaren Bhishma gedemütigt wurde und dank der Hilfe Shivas als männlicher Krieger wiedergeboren wird, um ihren Peiniger zu töten. Die Oper zeigt den Wahnsinn des Krieges, der zur völligen Zerstörung führt. In seiner Musik verwendet Pécou indische Elemente sowie solche des indonesischen Gamelans.

Auch wenn das Mahabharata aus dem Hinduismus kommt, ist seine Schönheit und sein tiefes Verständnis des Menschen universell und müsste nicht in Indien spielen. Aber weil ich ein Weltenbummler bin und einige aufregende Erfahrungen mit nordindischen Musikern gemacht habe, kommen einige indische Elemente sowie solche des indonesischen Gamelans vor. – Thierry Pécou

Werk der Woche - Thierry Pécou: Soleil rouge

Soleil rouge heißt das neue Werk von Thierry Pécou, das am 5. Februar 2016 im Auditorium de Radio France in Paris uraufgeführt wird. Das Orchestre Philharmonique de Radio France spielt das Trompetenkonzert unter dem Dirigat von Mikko Franck und mit dem Solisten Håkan Hardenberger (Foto).

Für viele seiner Werke ist Pécous Inspiration außereuropäischen Ursprungs. Begründet ist dies einerseits in seiner persönlichen Verbindung zu den französischen Antillen - von dort wanderten seine Vorfahren einst nach Frankreich aus. Andererseits regen ihn Reisen zu unterschiedlichen Ländern und Völkern immer wieder zu seinen Kompositionen an. So bezieht er sich etwa in seiner großen Symphonie du Jaguar auf die indianische Kultur im präkolumbianischen Amerika, für das Orchesterstück Orquoy ließ er sich von der Musik der alten Zivilisationen in den Anden inspirieren. Die spezielle Verbindung dieser Musikkulturen mit der europäischen Tradition ist eines der Markenzeichen für Pécous Kompositionen.

Soleil rouge: Ein Konzert über Visionen und Träume


Das neue Stück bezieht sich auf die indigenen Kulturen Nordamerikas. Dazu reiste Pécou in die Reservate verschiedener Stämme, wo er die zeremonielle Musik der Eingeborenen kennenlernte. Vor diesem Hintergrund ist sein Konzert für Trompete und Orchester entstanden, wie er selbst beschreibt:
Dieses Konzert entstand während meiner Reise zu den Indianern Nordamerikas. Zwei wichtige Elemente der zeremoniellen Musik dieser Völker, der Gesang und das Pulsieren der Trommel, werden durch die Trompete und die vielfältig gemischten Klangfarben des Orchesters aufgegriffen. Die Trommel begleitet nicht; sie ist die Quelle, das eigentliche Zentrum des Klangs. Auch das Zusammenspiel der Solotrompete mit dem Orchester, dem sie gegenübersteht, ist speziell: Das Orchester ist weder "Verlängerung" des Solisten noch sein "Resonanzkörper", sondern trägt ihn wie ein Energiezentrum, kreiert die Melodien, die Akkorde, die Klangfarben, während die Trompete die Geister beschwört und die Visionen und Träume schildert, die durch die Erweiterung des Bewusstseins hervorgerufen werden. - Thierry Pécou

Hardenberger führt häufig zeitgenössische Trompetenkonzerte aus dem Katalog von Schott Music auf. So hat er schon wiederholt das populäre Konzert Nobody knows de trouble I see von Bernd Alois Zimmermann interpretiert. Dieses Stück spielt er in Kürze auch wieder in Deutschland: Am 27. Februar, 29. Februar und 1. März 2016 präsentiert er es unter der musikalischen Leitung von Andris Nelsons mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden in der Semperoper.

Foto : Marco Borggreve