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Werk der Woche – Chaya Czernowin: Unforeseen dusk: bones into wings

Wie klingt unsere innere Stimme? Am 20. Oktober 2024 wird die neue Komposition Unforeseen dusk: bones into wings von Chaya Czernowin im Rahmen des Abschlusskonzerts der Donaueschinger Musiktage uraufgeführt. Die Neuen Vocalsolisten aus Stuttgart und das SWR Symphonieorchester unter der Leitung von Vimbayi Kaziboni präsentieren dieses tief emotionale Werk.

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Werk der Woche: Conlon Nancarrow – Studies for Player Piano

Conlon Nancarrow komponierte fast ausschließlich für ein Instrument: das mechanische Selbstspielklavier "Player Piano". Die Studies for Player Piano sind eine Sammlung von über 50 Einzelwerken. Am 8. Juli 2017 führt das Ensemble Modern im Auditório Claudio Santoro in Campos do Jordão die Study No. 7  in einer Bearbeitung für Kammerorchester erstmals in Brasilien auf. Es dirigiert Vimbayi Kaziboni.



Nachdem der 1912 in Arkansas geborene Komponist zu Beginn seiner Komponistenlaufbahn auch Kammermusik geschrieben hatte, komponierte er ab den späten 1940er Jahren mehrere Jahrzehnte lang nur noch Stücke ohne Instrumentalisten: Da er mit der Umsetzung seiner Werke häufig unzufrieden war und auch die Interpreten gelegentlich ihren Unmut über die Komplexität dieser Kompositionen äußerten, suchte Nancarrow nach einer Alternative ohne Musiker. Fortan komponierte er sämtliche Werke für Player Piano. Dazu kaufte er sich ein solches Instrument, das er nach seinen Klangvorstellungen modifizierte, ebenso wie die nötige Maschine, um die Notenrollen per Hand zu stanzen. Jedes Stück nannte er schlicht „Study“ und versah die entstandenen Werke mit einer vorlaufenden Nummerierung. In einigen der früheren Studies verarbeitete er Elemente aus Jazz oder Tango, spätere Werke legte er als Kanon an. Gemeinsam ist allen - neben der Instrumentierung - die rhythmische Komplexität, die Nancarrow in akkuraten mathematischen Berechnungen auf die Rollen übertrug.

Conlon Nancarrows Studies for Player Piano: eine rhythmische Herausforderung


In den 1980er Jahren erlebte der zurückgezogen in Mexiko lebende Nancarrow durch die Zusammenarbeit mit György Ligeti einen enormen Aufschwung seiner Bekanntheit und Popularität. Von der Verbindung aus mathematischer Präzision und musikalischer Expressivität fasziniert, kam der Wunsch auf, die Studies for Player Piano für Instrumentalisten spielbar zu machen. Mittlerweile sind viele Pianisten in der Lage, die Studies aufzuführen und es gibt zahlreiche Arrangements für unterschiedliche Besetzungen. Das Ensemble Modern spielt  Nancarrows Study No. 7, die mit sechs Minuten Aufführungsdauer schon zu den längeren und komplexesten der frühen Studies zählt. Dem Stück liegen zwei verschiedene Tempi zu Grunde, Geschwindigkeit und Dichte nehmen ständig zu. Um sowohl den rhythmischen Anforderungen als auch dem musikalischen Ausdruck gerecht zu werden, ist eine äußerst exakte Spielweise erforderlich. Die Bearbeitung für Kammerorchester stammt von Yvar Mikhashoff.
Ich schreibe einfach nur Musik. Und es geschieht wie von selbst, dass viele meiner Stücke unspielbar sind. Ich habe nicht die geringste Absicht, sie unspielbar zu machen. Einige wenige meiner Stücke können sogar ganz leicht gespielt werden - einige wenige. – Conlon Nancarrow

Eine weitere Aufführung der Study No. 7 präsentiert das Ensemble Modern im Rahmen seiner Brasilien-Tournee am 10. Juli 2017 in São Paulo.

 

Foto: © Otfried Nies (Conlon Nancarrow)